Haflinger

Allgemein

  • Ursprung: Tirol, Österreich
  • Hauptzuchtgebiet: Deutschland, Österreich, Italien
  • Stockmaß:138-150 cm
  • Farben: Fuchs mit lichtem Langhaar

Rassemerkmale

Seit 2008 wird in Deutschland der "klassische" Haflinger und der Edelbluthaflinger unterschieden. Beim Edelbluthaflinger ist ein Fremdblutanteil (meist vom Araber) von mehr als 1,56 % vorhanden. Erwünscht ist ein harmonischer, eleganter Körperbau, der den Einsatz als universelles Freizeitpferd gewährleistet. Charakteristisch ist seine Farbe: Lichtfuchs mit hellem und üppigen Mähnen- und Schweifhaar. Oft sind Bauch und Beininnenseiten heller, Kopfabzeichen kommen vor. Der Kopf ist kurz und trocken, ausdrucksvoll mit konkavem Profil und großen Augen und Nüstern. Der Hals soll entsprechend lang und nach oben verjüngend sein und genügend Genickfreiheit bieten. Der Rücken ist kräftig und muskulös, die Brust gut ausgeprägt und breit. Gewünscht sind starke Gliedmaßen mit ausgeprägter Bemuskelung, großen Gelenken und mittellangen Fesseln. Die Hufe sollen möglichst dunkel sein. Die Bewegungen des Haflingers sind für gewöhnlich fleisig und raumgreifend mit genügend Schub aus der Hinterhand. Aufgrund ihres ausgeglichenen Temperaments und besonderer Tragkraft gehören Haflinger zu den beliebtesten Kleinpferderassen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene finden im Haflinger den idealen Reitpartner. Aber auch im Fahrsport sind sie häufig zu finden.

Zuchtgeschichte

Der Haflinger stammt von einem Hochplateau in Tirol, dessen Orte zum Teil nur über Pfade erreichbar waren, die man entweder zu Fuß oder mit den einheimischen Pferden begehen konnte. Der dortige Ort Hafling ist der Namensgeber der Rasse. Aufgrund der kargen und zum Teil schwierigen lokalen Verhältnisse hat sich ein robustes und leichtfüßiges Pferd entwickelt. Die einheimischen Pferde wurden durch orientalische und Noriker Pferde beeinflusst. Stammvater der Haflinger ist der Hengst "249 Folie" von einem orientalischen Halbblüter und einer einheimischen Stute. Zu Kriegszeiten wurde die Zucht sowohl in Österreich als auch in Deutschland staatlich gefördert, da die Pferde sich als ideale Zug- und Lastentiere eigneten. Als nach dem 2. Weltkrieg der Bedarf an solchen abnahm, wurde auch der Bestand weniger. Jedoch war die Beliebtheit des Haflingers bereits so groß, dass sich auch nach dem Krieg Züchter vermehrt dieser Rasse annahmen. In Österreich, Deutschland und Italien wurde die Zucht stark voran getrieben. Seit einigen Jahren begann man dem Haflinger mit Vollblütern zu kreuzen, deren Nachkommen aber nicht im Stutbuch der Haflinger eingetragen werden dürfen, da dort kein "Fremdblut" erlaubt ist. So entstanden mit der Zeit neue Stutbücher speziell für die sog. Edelbluthaflinger und Araber-Haflinger, deren Zuchtziel edlere und sportlichere Reitpferde sind.