Hannoveraner

Allgemein

  • Ursprung: Deutschland
  • Hauptzuchtgebiet: Niedersachsen
  • Stockmaß:148-180 cm
  • Farben: Braune, Rappen, Füchse und Schimmel

Rassemerkmale

Der Hannoveraner, eine der größten Zuchten Europas, steht im Typ des modernen, edlen und leistungsbereiten Sportpferdes. In Größe und Kaliber kann es recht große Schwankungen geben, Zuchtziel ist aber ein Endmaß von ca. 165 cm. Das Exterieur bietet einen rechteckigen Rahmen, wobei das Größenverhältnis von Vorder-, Mittel- und Hinterhand gleichmäßig sein soll. Lange, kräftige Beine mit großen Hufen, eine harmonische Oberlinie mit gutem Hals, schräger Schulter, langem Widerrist, genügend langem Rücken und muskulöser Kruppe und ein der Körpergröße entsprechender Kopf zeichnen den Hannoveraner aus. Gewünscht ist ein ausdrucksstarkes Pferd mit großen Linien und klaren Konturen. Dazu gehören große aufmerksame Augen und große Nüstern, sowie eine ausgeprägte Maulspalte. Der Hannoveraner findet seinen Einsatz vorwiegend als Sportpferd bis zur Spitzenklasse und beweist dabei höchste Rittigkeit in Kombination mit einem ruhigen und zuverlässigen Charakter. Es wird sehr darauf geachtet, dass das Pferd gut an den Hilfen steht, ein leichtes Genick mitbringt und einen guten Sitz ermöglicht. Eine kräftige und aktive Hinterhand sowie ein elastisch schwingender Rücken sind Voraussetzung für die Ausbildung hinsichtlich Takt, Losgelassenheit und Anlehnung.

Zuchtgeschichte

Der Ursprung der Hannoveranerzucht liegt im Celler Staatsgestüt, wo aufgrund eines königlichen Dekrets von 1735 Pferde für die Landwirtschaft und als Kutschpferde gezüchtet werden sollten. Als Grundlage dienten Holsteiner Hengste und einheimische Stuten, die vom Großen Schlachtross des Mittelalters abstammten. Später wurden noch Vollblüter und Cleveland Bays aus England sowie andere eingeführte Rassen eingekreuzt. Man wollte nun ein Pferd, dass sowohl militärischen als auch zivilen Zwecken diente und war damit auch sehr erfolgreich. Nach dem 1. Weltkrieg wurden Pferde für das Militär nur noch wenig benötigt und man orientierte sich in der Zucht um in Richtung Reit- und Kutsch-, als auch Landwirtschaftspferd. Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer waren nun ausschlaggebende Zuchtziele. Nach dem 2. Weltkrieg gab es wieder eine Umschreibung der Zuchtziele in Richtung eines Reitpferdes, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. Dies gelang durch das Einkreuzen von Vollblütern, Trakehnern und Arabern. Seither ist der Hannoveraner ein äußerst leistungsstarkes und sportliches Freizeit- und Sportpferd und sehr erfolgreich auf internationalen Wettbewerben, sei es in Dressur, Springen oder Vielseitigkeit. Darüber hinaus ist der Hannoverander an der Schaffung neuer Rassen beteiligt, so wie z.B. dem Westfalen, dem Dänischen Sportpferd und dem Mecklenburger Warmblut.