Islandpferd

Allgemein

  • Ursprung: Island
  • Hauptzuchtgebiet: Island, Deutschland
  • Stockmaß:125-145 cm
  • Farben: alle Farben

Rassemerkmale

Das Islandpferd ist ein aus Island stammendes Kleinpferd, welches aufgrund des kräftigen Körperbaus sowohl von Kindern als auch Erwachsenen geritten wird. Es handelt sich um eine äußerst robuste und langlebige Pferderasse. Die Besonderheit von Isländern sind ihre bis zu fünf Gänge: Schritte, Trab, Galopp und dazu noch Tölt und/oder Pass. Somit gehören sie zu den Gangpferden. Heute ist das Zuchtziel meistens ein eleganter, gut bemuskelter Reipferdetyp mit hoch getragenem Hals, ausdrucksvollem Kopf und üppigem Schweif- und Mähnenhaar. Sie sind sehr wetterbeständig, was u.a. an dem dichten Winterfell liegt, das sie in der kalten Jahreszeit entwickeln. Neben den Grundfarben Fuchs, Rappe, Brauner gibt es auch Schimmel, Falben, Isabellen, Erdfarbene, Smoky Black, Silver Dapple bzw. Windfarbene und Roan bzw. Farbwechsler, wobei diese sehr selten vorkommen und Schecken. Islandpferde sind spätreif und werden daher erst mit 4 bis 5 Jahren angeritten. Oftmals werden sie bis 30/35 Jahre alt und können bis ins hohe Alter geritten werden. Der Charakter kann sehr unterschiedlich sein, von ruhig bis temperamentvoll. Insgesamt gelten sie als sehr individuell, umgänglich und mit gutem Gehwillen. Sie werden sowohl im Sport- als auch Freizeitbereich eingesetzt, häufig auch als Wanderreitpferd.

Zuchtgeschichte

Das Islandpferd stammt wie der Name hergibt aus Island. Es entstand aus vorhandenen einheimischen nordischen und mitteleuropäischen Pferderassen. Möglicherweise waren auch vereinzelt Vollblüter an der Entwicklung beteiligt. Seit 1909 dürfen keine Pferde mehr nach Island eingeführt werden. Auch erlaubt die Isländerzucht keine Fremdbluteinkreuzung. Demnach muss die Abstammung eines Islandpferdes lückenlos bis nach Island zurückverfolgt werden können. In Island wurden die Pferde zum Teil bis heute sowohl als Reit- und Lastenpferde als auch zur Fleischgewinnung gezüchtet. Ende der 1940er Jahre wurde das Zuchtziel in Richtung Reitpferd verlagert und der Isländer kam vermehrt in andere europäische Länder. In den 50er und 60er Jahren erfuhr die Rasse in Deutschland einen regelrechten Boom aufgrund der Fernsehserie "Immenhof". Zunächst als Familienpferd beliebt, wurde später mehr Wert auf das Gangpferdereiten gelegt - neben dem Aspekt der steigenden Preisentwicklung. Bis heute ist der Isländer ein sehr beliebtes Freizeitpferd und Deutschland ist nach Island das größte Zucht- und Exportland.