Nonius

Allgemein

  • Ursprung: Ungarn
  • Hauptzuchtgebiet: Ungarn
  • Stockmaß:145-165 cm
  • Farben: Braune, Rappen

Rassemerkmale

Der Nonius ist ein kräftiges ungarisches Warmblut, welches den Körperbau eines typischen Kutschpferdes aufweist. Es besitzt einen großen Ramskopf, der Hals ist lang und muskulös, die Brust tief und breit. Ein ausgeprägter Widerrist geht über in einen langen, breiten Rücken mit schräger Kruppe. Die Beine sind kräftig und haben große Gelenke. Meist kommt der Nonius als Brauner oder Rappe vor, wenig Füchse, Abzeichen kommen selten vor. Der Nonius hat einen sehr schönen Charakter: Er ist recht lebhaft, aber hat dennoch ein ausgeglichenes Temperament, ist gutmütig, zäh und ausdauernd. Beim Training zeigt er sich sehr lernwillig. Er ist erst spät reif und ist erst mit 6 Jahren ausgewachsen, daher ist eine einfühlsame und geduldige Ausbildung nötig. Meist erreichen die Pferde ein hohes Alter. Noch heute werden sie sehr vielseitig eingesetzt, vorwiegend als Kutsch- und Reitpferd, aber auch immer noch in der Landwirtschaft.

Zuchtgeschichte

Die Zucht des Nonius ist auf dessen Stammvater Nonius, ein Anglo-Normänner Rapphengst begründet. Dieser wurde 1810 in Frankreich geboren und im Hengstdepot in Eure aufgezogen. Väterlicher und mütterlicherseits stammt er zum Teil vom englischen Vollblüter ab. 1815 wurde er nach den Niederlage Napoleons von der österreichischen Armee erbeutet und nach Wien gebracht. Danach kam er in das Staatsgestüt Mezöhegyes, wo er sein restliches Leben als Deckhengst verbrachte. Sein Merkmal war der schwere Ramskopf mit tiefliegenden kleinen Augen. Man paarte ihn mit ungarischen, türkischen, spanischen, arabischen und Lipizzaner-Stuten, die 15 Zuchthengste hervorbrachten. Einer davon war Nonius IV., auf den alle Vertreter der Rasse zurückgehen. Durch Inzucht und die durchschlagende Vererbung des Nonius entstand trotz der Unterschiedlichkeit der Stuten eine einheitliche Rasse. Um Inzuchtdepressionen vorzubeugen, wurde ab 1860 englisches Vollblut eingekreuzt, wodurch auch die kleineren Fehler im Exterieur des Stammvaters verschwanden und die Rasse insgesamt leichter wurde. Später wurde ein Teil der Zucht nach Hortobágy verlagert. Heutzutage gibt es einen kleineren, meist braunen Typen und einen größeren schwarzen Typen. Der Nonius wurde nach dem zweiten Weltkrieg mit westeuropäischen Sportpferden gekreuzt, u.a. mit Holsteinern, wodurch die Rasse Ungarisches Sportpferd entstand.