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Spanien

Wie kein anderes Land der Welt hat Spanien eine reiterliche Tradition mit jahrtausend alter Pferdezucht. Diese Tradition lebt auch heute noch, sei es in den spanischen Festen, bei denen immer Reiter teilnehmen - sei es in der hoch stehenden Pferdezucht des Landes. Ein Reiter auf einem noblen Pferd ist Inbegriff für Größe und Ritterlichkeit. Reiten Sie auf den vielen tausend Kilometern alter Viehtriebwege, durch stille, üppig grüne Wälder und über endlose, bis zum Horizont schwingende Weiden, auf denen schwarze Stiere grasen. Spanien bietet eine extreme Vielfalt an verschiedenen Landschaften: von den Gebirgen der Pyrenäen im Norden über unberührte Naturparks in Zentralspanien bis zu den endlosen, unverbauten Atlantikstränden Andalusiens. Entdecken Sie ein Land, das für Reiturlaub wie geschaffen ist und genießen Sie wunderbare Pferde in einem angenehmen Klima mit viel Sonnenschein.

ANDALUSIEN
Für jemanden, der noch nie in Andalusien war, ist es kaum möglich, sich die Vielfalt dieser Region vorzustellen. Die abwechslungsreiche Landschaft im Dreieck zwischen Atlantik, der portugiesischen Grenze im Westen und den Bergen der Sierra Nevada im Osten ist wie geschaffen für Reittouren.
Dank der Großgrundbesitzer, die Reiter über private Ländereien mit kilometerlangen Weiden reiten lassen – und Dank des spanischen Staates, der hier in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl an Naturparks geschaffen hat, darunter die Sierra Grazalema, Serrania de Ronda, Los Alcornocales und Coto de Doñana, einem der größten Nationalparks Europas. Was Andalusien-Ritte so interessant macht, ist die ständig wechselnde Landschaft.

Andalusien gilt zu Recht als eine der schönsten Reitregionen Spaniens. Das liegt zum einen an der Schönheit und Vielfalt dieses weiten Landes (flächenmäßig mit der Größe Österreichs vergleichbar), zum anderen an seiner besonderen Geschichte: Geprägt von den Arabern, welche über 800 Jahre in „Al-Andaluz“ herrschten und eine Architektur wie aus 1001 Nacht mit einer Vielzahl an berühmten Baudenkmälern hervorbrachten (z.B. Alhambra in Granada, Königspalast von Sevilla), war Andalusien schon seit dem Mittelalter Hochburg der Pferdezucht. So waren es auch reinrassig spanische Pferde aus Andalusien, welche im Jahr 1573 den Grundstein für die Spanische Hofreitschule in Wien legten und über Jahrhunderte als Veredler vieler anderer Pferderassen dienten.

Die Stadt Jerez de la Frontera ist bis heute Heimat des traditionsreichen Cartujano-Gestüts  „Hierro del Bocado“ und Sitz der berühmten Königlichen Hofreitschule „Real Escuela del Arte Ecuestre“. Die enge Verbindung zum Pferd spiegelt sich in Andalusiens zahlreichen Veranstaltungen wider, darunter die Pferdemesse „SICAB“ in Sevilla als auch die berühmten Pferdefeste „Feria del Caballo“ und „Feria de Abril“. Hier kann man andalusische Traditionen und Lebensfreude hautnah erleben, mit Tausenden von Kutschen und Reitern in Tracht. Denn: Pferde sind fester Bestandteil der andalusischen Kultur - eine „Feria“ ohne Pferde ist für den Südspanier unvorstellbar!

Das Hinterland Andalusiens ist von Großgrundbesitz geprägt, auf weiten Ländereien wird der Pferde- und Kampfstierzucht nachgegangen. Auch heute noch sieht man hier die „Vaqueros“ (Hirten zu Pferde) bei ihrer täglichen Arbeit. Die seit Jahrhunderten genutzten Viehtriebwege „Caminos Reales“ führen Tausende von Kilometern durch das Land und bieten Reitern perfekte Bedingungen, um die Region vom Pferderücken aus zu erkunden. Mehr als 20% der Gesamtfläche Andalusiens steht unter Naturschutz: Zu Pferde kann man hier unverfälschte Natur mit mediterraner Flora und Fauna erleben. Durch stille Berglandschaften reiten, bis zum Horizont reichende Weideflächen überqueren oder kilometerlange Sandstrände entlang galoppieren... In Andalusien werden Reiterträume wahr!

Das angenehme warme Klima macht Andalusien zu einem ganzjährigen Reiseziel. Mit über 320 Sonnentagen im Jahr ist die Region eine der sonnenreichsten Europas. Im Winter herrschen milde 17-22 Grad Tagestemperatur, die Landschaft präsentiert sich üppig-grün – optimal, um unserem kalten Winterwetter zu entfliehen! Im Hochsommer sind die max. Temperaturen an der Atlantikküste übrigens - im Gegensatz zum Landesinneren und der Mittelmeerküste - gemäßigt bei 27-33 Grad. Aufgrund der stetigen frischen Brise vom Meer und der starken nächtlichen Abkühlung bietet sich die Costa de la Luz daher selbst im Hochsommer zum Reiten an. Morgens und abends herrschen stets angenehme Temperaturen – während man den Rest des Tages am Strand und bei der „Siesta“ verbringt…

Costa de la Luz: Im Gegensatz zur vom Tourismus geprägten Costa del Sol am Mittelmeer bietet
die Costa de la Luz an der südspanischen Atlantikküste noch völlig unverbaute Küstenabschnitte und kilometerlange feinsandige Strände. Ein Paradies für Strand- und Naturliebhaber, welches sich über mehr als 300 km Küstenlinie entlang der Meerenge von Gibraltar bis nach Portugal hinzieht. Hier kann man stundenlange Ritte am Meer genießen... Bis zu 23 Kilometer lange Strände (außerhalb der Hochsaison oft menschenleer!) bieten einmalige Reitbedingungen, wie Sie nirgendwo sonst in Europa zu finden sind. Ritte führen über feinsandige Strände und durch Dünenlandschaften, geschützte Naturparks und riesige Pinien- und Korkeichenwälder. An der Costa de la Luz findet man das authentische Andalusien, rustikal-ländlich, mit urigen „Ventas“ (Landgasthöfen) und landestypischen Tapas-Bars. Im Hinterland der Provinz Cadiz, nur 15 Minuten von den Stränden der Küste entfernt, liegt die „Ruta de los Toros“ (Stierroute) mit riesigen Weideflächen für die Zucht von Pferden und Kampfstieren. Ein Besuch lohnt die Pferdestadt Jerez de la Frontera mit der Königlichen Hofreitschule, einem großen Kutschenmuseum und dem beeindruckenden Staatsgestüt. Über Sevilla erreicht man die angrenzende Provinz Huelva, in der sich der größte Nationalpark Europas befindet. Mit einer Fläche von mehr als 100.000 Hektar ist die Coto de Doñana am Mündungsgebiet des Flusses Rio Guadalquivir ein Eldorado für Wasservögel (Flamingos) und seltene Tierarten (z.B. iberischer Luchs). Von Februar bis Mai lockt diese Region mit unberührten blühenden Landschaften. Jedes Jahr über Pfingsten findet im kleinen Dorf El Rocio die größte Wallfahrt Spaniens statt, bei der über 20.000 Reiter zusammen kommen. In spanischer Tracht, zu Pferde und mit geschmückten Kutschen reisen die Pilger an, um der Marienfigur zu huldigen – und bei Sherry & Flamenco ein rauschendes Fest zu feiern. Hier findet Ende Juni auch der jährliche Pferdetrieb „Saca de Yeguas“ statt, bei dem „Vaqueros“ (berittene Hirten) eine Herde von über 1.500 Wildpferden aus den Feuchtgebieten des Nationalparks treiben. Die Costa de la Luz bietet Pferdeliebhabern eine Fülle an Attraktionen!

Costa del Sol: Die Provinz Malaga, bekannt durch den mondänen Badeort Marbella, ist aufgrund des milden Mittelmeerklimas und vieler Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten ein beliebtes Reiseziel. Leider ist die Küste weitgehend mit Hotelanlagen und Golfplätzen bebaut, womit das Reiten am Meer nicht mehr möglich ist. Dafür finden sich nur wenige Kilometer landeinwärts weite Orangen- und Zitrusplantagen, im gebirgigen Hinterland liegen verträumte kleine Bergdörfer sowie Naturparks mit weiten Korkeichenwäldern und wildzerklüfteten Schluchten. Hier, nahe der alten Stierkämpferstadt Ronda, welche imposant an einer Schlucht hoch auf einem Felsplateau thront, beginnt die berühmte „Ruta de los pueblos blancos“, die Route der weißen Dörfer. Eine landschaftlich äußerst reizvolle Strecke, die durch einmalig schöne Natur von einem Dorf zum anderen führt und über das Hinterland die Costa del Sol mit der Costa de la Luz verbindet. Ein besonderes Erlebnis ist der Ritt vom bergigen Hinterland durch weißgetünchte Dörfer und weite Naturparks bis zu den kilometerlangen Stränden der Atlantikküste.

ZENTRALSPANIEN
Die unberührten und einsamen Landstriche im Landesinneren Spaniens, wie z.B. die an Andalusien und Portugal angrenzende Extremadura, sind bislang vom Tourismus weitgehend unentdeckt geblieben. Historische Städte und unberührte Natur machen den Reiz dieser Region aus. Auf Wanderritten lassen sich abwechslungsreiche Landschaften und Naturparks mit reicher Flora und Fauna entdecken. Genießen Sie lange Ritte über Stierweiden mit bunten Blumenwiesen, durch zerklüftete Berge mit bizarren Felsformationen, entlang tiefblauer Flüsse und Stauseen.

Erleben Sie die urwüchsige Landschaft Kastilien-Léons: Entdecken Sie die herbe Schönheit einer Region, geprägt von mittelalterlichen Dörfern, Burgen und Klöstern. Zu Pferde auf Streifzug durch das zauberhafte Arlanza-Tal entlang grüner Flusslandschaft, mit Steineichenwäldern, wilden Canyons und Schluchten. Das Ribera del Duero ist eine Region für Entdecker und Genießer. Auf einem Wanderritt durch abwechslungsreiche Naturlandschaften können Sie die Weingüter einer der besten Weinregionen Spaniens besuchen. Erleben Sie spanische Kultur mit Weinverkostungen, landestypischer Küche sowie Besichtigungen von Burgen und Klöstern.

KATALONIEN
Unweit der Metropole Barcelona, zwischen Mittelmeer und Pyrenäen, finden sich die grünen, wild-romantischen Naturlandschaften Nordspaniens. An den Ausläufern der Pyrenäen liegen ursprüngliche Bergtäler mit grünen Wiesen, Wäldern und Flüssen, in den Ebenen gedeihen Wein, Oliven- und Mandelbäume. Das eher unbekannte Hinterland der "wilden Küste" der Costa Brava ist unglaublich abwechslungsreich. Ausritte führen durch Pinienwälder und Obstplantagen, vorbei an Flüssen und Bächen, die durch grüne Täler fließen. Eine farbenfrohe Landschaft mit einer vielfältigen Flora und Fauna. In Richtung des Gebirgszuges der Pyrenäen wird die Landschaft dann bergiger. Die Ausläufer des Hochgebirges bieten viele schöne Reittouren durch eindrucksvolle Landschaft. Dazwischen trifft man immer wieder auf kulturelle Sehenswürdigkeiten: historische Kirchen und Klöster, mittelalterliche Burgen und malerische Dörfer laden zu einem Zwischenstopp ein. Auf Ritten am Meer und oberhalb der Klippen genießt man wunderschöne Ausblicke, schöne Felsbuchten mit Sandstrand inmitten der Steilküste laden zum Baden ein. Durch das Zusammenspiel von Gebirgs- und Mittelmeerklima herrschen hier von Frühjahr bis Herbst ideale Reitbedingungen. Im Frühling ist es besonders mild, die Sommermonate können im Flachland recht heiß werden, der Herbst zieht sich lange hin und bietet angenehme Temperaturen - der Winter ist zwar nicht sehr kalt, kann aber unter Umständen sehr regenreich sein. Die optimale Zeit für einen Reiturlaub in Nordspanien liegt demnach im Frühling oder Herbst.

MALLORCA
Die Balearen-Insel ist nicht nur aufgrund der kurzen Flugzeit, der täglichen Flugverbindungen und der guten touristischen Infrastruktur seit Jahrzehnten ein beliebtes Reiseziel – auch die Vielseitigkeit und Schönheit Mallorcas hat dazu beigetragen. Trotz Massentourismus und großer Hotelanlagen auf der einen Seite findet man auf der anderen Seite „das stille Mallorca“: Fincas und Landhotels in traumhafter Umgebung, inmitten der Natur und malerischer Dörfer. Perfekte Orte, um abzuschalten und in ländlicher Idylle „die Seele baumeln zu lassen“... Was man hier vielleicht nicht erwartet, sind renommierte Pferdezüchter und ein hochprämiertes kleines Privatgestüt mit professionellem Reitzentrum.

MENORCA
Die Schwesterinsel Mallorcas verzaubert mit herrlichen Naturlandschaften und verträumten Buchten. Menorca wurde 1993 von der UNESCO zum Biosphären-Reservat ernannt, ein großer Teil der Insel steht unter Naturschutz. Mediterrane Vegetation und eine wildromantische Küste mit Pinienwäldern, felsumrahmten Buchten und türkis schimmerndem Wasser machen den Reiz der Insel aus. Vielen Pferdefreunden noch unbekannt ist die jahrhundertealte menorquinische Reitkultur - basierend auf der kleinen, aber feinen Pferdezucht der Insel. Die Pferderasse „Pura Raza Menorquina“, auch die schwarzen Perlen Menorcas genannt, sind der ganze Stolz der Menorquiner. Hier bietet sich die Möglichkeit, diese edlen Pferde näher kennenzulernen und auf Ritten entlang des historischen Reitweges „Cami de Cavalls“ die ursprüngliche Seite der Insel zu entdecken. Der im Jahr 2010 neu eröffnete Weg führt auf einer Länge von knapp 180 Kilometern die gesamte menorquinische Küstenlinie entlang. Eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres ist die jährliche „Fiesta Sant Joan“ im Juni. Bei Reiterspielen und festlichen Umzügen werden die schönsten Exemplare des Pura Raza Menorquina von stolzen Reitern in inseltypischer Tracht präsentiert.